Der Paulus-Code – Ein biblische Gesellschaftsspiel zum Ausdrucken

Entstehung:

Dieses Spiel mit Namen “Paulus-Code” entstand während meines dreimonatigen Praktikums in der Kirchengemeinde Hohenhausen. Gleich zu Beginn dieser ereignisreichen Zeit wurde die Kinder-Bibel-Woche veranstaltet, welche ganz im Zeichen des Apostels Paulus stand. Mit den Kindern und Jugendlichen der Gemeinde erlebten wir die lebensverändernde Wendung (von Saulus zu Paulus), die spannenden Reisen und die aufmunternden Botschaften dieses Mannes, nach welchem auch die Kirche des Ortes Hohenhausen benannt ist.

In den darauffolgenden Wochen ging es mit der Arbeit im wöchentlich stattfindenden Teenkreis weiter. Zu den Aufgaben meines Praktikums gehörte auch die Vorbereitung einiger Teenkreis-Stunden und diese nutzte ich sogleich um an die Kinder-Bibel-Woche thematisch anzuknüpfen. Aber wie kann man die Geschichte des Paulus und seine Botschaften an Jugendliche interessant und altersgerecht vermitteln?

Diese Frage stellte ich mir und fand nach einigen Beobachtungen und Überlegungen eine Antwort: Am besten so spielerisch wie möglich! Vielleicht als Gesellschaftsspiel?

Um ein ganz eigenes Gesellschaftsspiel zu entwickeln, bräuchte man allerdings sehr viel Zeit und diese war meinem relativ kurzen Praktikum leider nicht beschert. Warum also nicht ein schon existierendes und bekanntes Spiel einfach auf das Thema der Apostelgeschichte “ummünzen”. Die Suche nach einem solch geeigneten “Grund”-Spiel dauerte nicht lange. Es lag schon im Jugendhaus der Gemeinde im Brettspiele-Regal und hieß “Codenames”.

Das Gesellschaftsspiel “Codenames” ist ursprünglich mit einer Geheimagenten-Thematik versehen. Zwei Spieler versuchen als Geheimdienst-Chefs, geheime Botschaften (auch “Codes” genannt) an ihre gegenübersitzenden Agenten zu übermitteln. Diese Übermittlung geschieht mit einzelnen Worten, welche vom Geheimdienstchef ausgesprochen werden. Die Agenten seines Teams müssen dann Verknüpfungen mit den vor ihnen ausliegenden Wortkarten erstellen und die Code-Worte nacheinander ermitteln. In der Theorie klingt dieses vielleicht erstmal einfach, in der Praxis dagegen kommt es auf gute Kommunikation und ein wenig Hintergrund-Wissen an. Es spielt sich am besten in Großen Gruppen mit bis zu 10 Personen (Also perfekt für Jugendkreise), kann aber auch mit nur 3 oder sogar nur 2 Personen gespielt werden.

Die kreative Umgestaltung von einem Geheimagenten-Thema zu dem Thema des Apostels Paulus lag schnell auf der Hand. Musste nicht auch Paulus Nachrichten und Briefe an seine Gemeinden übermitteln. Und dieses geschah zum Teil auch im Geheimen, waren die ersten Christen doch ständig von Verfolgung und Unterdrückung bedroht. So wurden aus den Geheimdienstchefs schnell die Boten des Paulus, diejenigen welche die Briefe des Apostels zu den Gemeinden z.B. nach Korinth, Galatien oder Rom brachten. Ihnen oblag es auch die Briefe mündlich vor der Gemeinde laut vorzulesen und Erläuterungen zu geben, falls die Gemeinde-Mitglieder nicht alles verstehen sollten (So wird in Röm 16,1f die Botin/ Diakonin Phöbe namentlich genannt). Die Agenten, die die Botschaft nun erhalten sollten wurden dementsprechend zu den Gemeinde-Mitgliedern der jeweiligen Adressaten-Stadt umgeschrieben. Des weiteren gibt es auch Personen-Karten, welche die verwirrten Gemeinde-Mitglieder darstellen, welche die Botschaft nicht verstanden haben. Und zu guter letzt gibt es noch die Karte des Christen-Verfolgers, welcher auf keinen Fall kontaktiert werden darf. Sonst hat das betroffene Team das Spiel sofort verloren und das andere Team gewonnen.

Hinweise zur Anwendung:

Jedem Spiel-Leiter, der dieses Spiel sodann mit seiner Jugendgruppe, Familien-Mitgliedern oder mit Freunden spielt, sei empfohlen die Mitspieler thematisch auf die kommenden Spiele-Runden vorzubereiten. Falls es noch kein allzu großes Wissen über Paulus oder die Apostelgeschichte gibt, würde das Abspielen eines Bibel-Projekt Videos auf Youtube helfen (z.B. das Video: Apostelgeschichte 13-20 oder Neutestamtl. Briefe Literarischer Kontext vom Bibelprojekt). Diese vermitteln in ca. 5 Minuten einen guten Einstieg in die Thematik. Dann wären auch noch die Idee passende Hintergrund- Musik abzuspielen (Antike Musik aus der Römerzeit findet man ebenfalls bei Musikstreaming-Platformen oder auf Youtube). Kerzenlicht und passende Snacks (z.B. Fladenbrote) und Getränke (z.B. Traubensaft) können ebenfalls die Atmosphäre eines biblischen Gesellschaftsspiels auf eine anderes Level heben. Sie ermöglichen es tiefer in die Zeit und Umstände der Apostelgeschichte einzutauchen. Ideen sind keine Grenzen gesetzt!

Zum Schluss gilt der größte Dank den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Teenkreises für die kreativen Ideen, Gedanken, eure Bastel-Fähigkeiten und das finale Testen des Spiels. Ebenfalls danke ich Jörg und Geli für die wunderschöne Zeit bei ihnen zuhause, die mir für meinem späteren Berufsweg so viel Inspiration und Motivation mitgegeben hat. Ohne euch allen wäre dieses Spiel nicht entstanden.

So hoffe ich, dass diese Spiel den Weg in viele Jugendgruppen, Familien und Gemeinde-Abende findet und verbleibe mit der Schilderung des Propheten Sacharja, welcher in dem Kapitel 8, den Versen 4-5 die herrliche Zukunft des neuen Jerusalems schildert:

So spricht der Herr Zebaoth: Es sollen hinfort wieder sitzen auf den Plätzen Jerusalems alte Männer und Frauen, jeder mit seinem Stock in der Hand vor hohem Alter, und die Plätze der Stadt sollen voll sein von Knaben und Mädchen, die dort spielen.

Joel Joakim Böversen – Dezember AD 2023 – S.D.G